
Aufgrund der niedrigen Geburtenraten wird die Anzahl der Mitglieder der Evangelischen Landeskirche in Baden in den kommenden Jahren abnehmen. Gebremst wird diese Tendenz dadurch, dass das Gebiet unserer Landeskirche wirtschaftlich stabil ist und einen hohen Lebensstandard vermittelt. Deshalb haben wir überdurchschnittlich viele Zuziehende.
Für die Entwicklung des Kirchensteueraufkommens ist jedoch neben der Anzahl der Kirchenmitglieder vor allem die Anzahl der erwerbstätigen Kirchenmitglieder mit steuerpflichtigem Einkommen ausschlaggebend. Längere Lebensarbeitszeiten, steuerpflichtige Renteneinkünfte und steigende Löhne wirken sich hier positiv aus.
Zugleich ist die Evangelische Landeskirche auf der Ausgabenseite auch von Lohnerhöhungen besonders betroffen. Denn etwa
zwei Drittel der gesamten Einnahmen werden für Personalkosten verwendet. Auch steigende Energiekosten belasten die kirchlichen Haushalte mehr und mehr, sind doch insgesamt rd. 3.000 kirchliche Gebäude zu unterhalten.
Damit sinkt die Kaufkraft unserer Kirchensteuereinnahmen deutlich und kontinuierlich! Deshalb steht die Landeskirche vor besonderen strategischen Aufgaben. Ein breites Leistungsspektrum will mit immer weniger zur Verfügung stehenden Mitteln bedient werden.
Die Evangelische Landeskirche hat deshalb bereits vor Jahren erste zukunftsweisende Maßnahmen ergriffen. So können beispielsweise die landeskirchlichen Pflichten der Alters – und Krankheitsversorgung inzwischen fast vollständig von kapitalgedeckten Sondervermögen getragen werden. Die laufenden Haushalte werden dadurch entlastet und können sich ganz den kirchlichen Aufgaben widmen. Im Rahmen eines Gebäudenutzungskonzeptes wird der Immobilienbestand der Landeskirche den Erfordernissen angepasst. In die energetische Sanierung von Pfarrhäusern werden 10 Mio. € investiert. Die Rücklagen und nachhaltigen Investitionen in die Gebäudesubstanz helfen, dass auch unsere Kinder und Enkelkinder in der Kirche noch finanziellen Gestaltungsspielraum haben.
Und immer mehr Menschen leisten durch Spenden, Stiftungen und Vermächtnisse einen Beitrag, der über die Kirchensteuer hinausgeht.
So gehen wir zuversichtlich und mit viel Gottvertrauen auch die Herausforderungen im finanziellen Bereich an.