Noch im Jahr der Textlektüre hat der Rat der EKD – auf Anregung der Kirchenkonferenz – eine
Perspektivkommission 2030 eingesetzt, die den Auftrag erhielt, angemessene Handlungsstrategien für die evangelische Kirche zu entwickeln.
Diese Kommission entwickelte das Impulspapier: „Kirche der Freiheit. Perspektiven für die evangelische Kirche im 21. Jahrhundert." In dieses flossen auch die Perspektivüberlegungen der Landeskirchen ein, die sich zu diesem Zeitpunkt bereits solchen Zukunftsplanungen zugewandt hatten. So auch die Badische Landeskirche, die mit ihren Leitsätzen und den Leitbildern den Weg des Kirchenkompassprozess angestoßen hatte.
Am 6. Juli 2006 wurde dieses Impulspapier, nachdem Rat und Kirchenkonferenz diesem zugestimmt hatten, veröffentlicht.
Zwei Leitfragen haben die 10köpfige Kommission beschäftigt:
„Was passiert, wenn nichts passiert?“ und:
„Was tun?“ Auf die erste Frage fand die Kommission folgende Antwort:
„Es handelt sich um ein hochexplosives Gemisch aus schwindenden Ressourcen und gleichzeitigem Verlust an geistiger Prägekraft, des Abbruches geistlicher Traditionen im Leben unserer Kirchen. Es kann dazu führen, dass die Handlungsmöglichkeiten stark eingeschränkt werden.“ (Landesbischof der sächsischen Landeskirche Jochen Bohl)
Auf die zweite Frage gibt sie die Antwort in Form von
vier Kernsätzen:
- Geistliche Profilierung statt verwaschener Aktivitäten; wobei vorausgesetzt ist, dass es Aktivitäten mit diesem Prädikat gibt.
- Schwerpunktsetzung statt Vollständigkeit. Nicht überall müssen wir alles tun und anbieten, aber wir müssen an jedem Ort in unserem Profil erkennbar bleiben.
- Beweglichkeit in den Formen statt Klammern an Hergebrachtem.
- Außenorientierung statt Selbstgenügsamkeit. Damit ist gesagt, dass es so etwas wie das Phänomen der Selbstgenügsamkeit unter uns gibt.
Außerdem stellt es
zwölf Leuchtfeuer vor, die sie im Impulspapier auf der Homepage „Kirche im Aufbruch“ unter "Impulspapier" auf Seite 48 finden.
Dies Papier versteht sich als wirkliches Impulspapier, das Gedanken und Visionen anregen möchte und zur Weiterarbeit an gemeinsamen Perspektiven einlädt und auffordert und einen Mentalitätswechsel erhofft.
So entwickelte sich das Impulspapier „Kirche in Freiheit“ zu einem, sowohl innerkirchlich als auch in der Öffentlichkeit vielbeachteten Papier. Mehr dazu finden Sie ebenfalls auf der Homepage
http://www.kirche-im-aufbruch.ekd.de/